Albrecht Koschorke setzt sich mit Philip Manows Thesen zur (Ent)Demokratisierung auseinander – und fragt sich, ob die Abwesenheit autoritativer dritter Instanzen wirklich zu mehr Demokratie führt. Viel Weihrauch wurde und wird vor Gerhard Richters Birkenau-Serie geschwenkt. Nora Bierich hat gute Gründe, das sehr problematisch zu finden. Den sozialen und humanen Kosten auf-klärerischer Ökonomisierungsimpulse geht Heinrich Bosse nach, und zwar im historischen Detail.
In seiner ersten Rechtskolumne diskutiert Florian Meinel sehr kritisch die Ausweitung des Verhält-nismäßigkeitsgrundsatzes in den Verfassungsgerichtsurteilen zu EZB und BND. Bernhard Dotzler sucht nach Orientierung im All. Jan-Werner Müller stellt den ungewöhnlichen Intellektuellen Pierre Rosanvallon vor. Und Timo Luks setzt sich mit den Schriften der feministischen Theoretikerin Silvia Federici auseinander.
Von Seuchen und der Geschichte des Umgangs damit berichtet Wolfgang Fach. Patrick Eiden-Offe liest Hegels Wissenschaft der Logik, mit Brecht. Maike Salazar Kämpf erkennt hinter der Replikationskrise in der Psychologie sehr viel mehr wissenschaftspolitische als statististiktheoretische Gründe. In Susanne Neuffers Erzählung Flugstunde hebt die Hauptfigur ab. Robin Detje muss erleben, wie die Freiheitswut im deutschen Volk sich tyrannisch geriert.
- Veröffentlicht am Dienstag 1. September 2020 von Klett-Cotta
- ISBN: 9783608974959
- 104 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik