Metaphor Vietnam

Present Memories

von ,

Der Schweizer Fotograf Ernst Spycher und der Schweizer Schriftsteller Christoph Braendle reisten im November 2004 durch Vietnam um Orte des vor genau dreißig Jahren geendeten Krieges aufzusuchen. Sie fanden ein Land, dessen Wunden verheilt scheinen, doch dessen Narben unter den Reisfeldern verborgen sind. Und sie fanden eine Welt, in der die Normalität des Alltags der einzige Weg nach vorn bedeutet. Es bedarf eines zweiten und dritten Blickes um die noch immer vorhandenen Spuren der schrecklichen Kriegereignisse und nach wie vor bestehende Klüfte zu entdecken.
Ernst Spychers Fotografien dokumentieren diese schmerzvollen Einblicke mit berührender Anteilnahme, die seine Arbeit charakterisiert. Er porträtiert Kriegsteilnehmer, fotografiert ehemalige Kriegsschauplätze, die bis heute Symbol für entsetzliche Verbrechen des Krieges sind, wie Keh San, Vinh Moc, der Ho Chi Minh Weg oder beispielsweise der 17. Breitengrad, und, natürlich auch My Lai. Spycher kontrastiert diese Bilder gleichzeitig mit jenen des täglichen Lebens im heutigen Vietnam.
Christoph Braendles Erzählung beschreibt die Geschichte von zwei Freunden, die in der Zeit der Proteste gegen die Besetzung Vietnams durch die USA beginnt, weiters ihre abenteuerlichen Reisen in Europa, Amerika und Afrika schildert, und in Vietnam ihren Höhepunkt erreicht, wo die beiden erkennen, dass ihre Erinnerungen nichts anderes als Teil der Gegenwart sind.