Methusalems Mütter

Chancen des demografischen Wandels

von

„Deutschland sitzt in der Altersfalle und Schuld an allem sind die Frauen? Antje Schrupp nimmt die allgegenwärtigen Methusalem-Debatten unter die Lupe und klärt statistische Irrtümer über die alternde Gesellschaft auf. Ihre anschaulichen Erläuterungen relativieren das Katastrophenszenario: Realistisch betrachtet, bietet die älter werdende Gesellschaft durchaus Chancen für eine freiere Weltsicht.
Niedrige Geburtenraten, leere Renten- und Pflegekassen – die Lage retten sollen jetzt die Frauen, indem sie mehr Kinder bekommen und noch mehr Alte pflegen? Sorry, aber der Ruf nach Methusalems Müttern wird ungehört verhallen. Entgegen den Behauptungen ist die Geburtenziffer, also die Anzahl der Kinder pro Frau, in Deutschland gar nicht zurückgegangen. Gesunken ist allein die Geburtenrate, was sich dadurch erklärt, dass Menschen heute älter werden. Wollen wir die nachhaltige Gesundheit der Bevölkerung aber wirklich als Defizit begreifen? Ist sie nicht gar eigentlich der Gewinn einer modernen Gesellschaft? Und welche Rolle spielt bei dieser Entwicklung die Emanzipation – auch in Zukunft?
Antje Schrupp zeigt Möglichkeiten auf, im Potential des Alters künftig ein Plus, kein Minus zu sehen. Sie malt aus, welche gesellschaftliche Rolle älteren Menschen – und speziell den Frauen – zukommen könnte. Darüber hinaus macht sie deutlich, dass die Krise des Sozialstaats und der Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme weit über das Feld der Demografie hinausweist.