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Die „bolivarianische“ Metropole zwischen Selbstorganisation und Steuerung

Seit Ende der 1990er Jahre unterliegt Venezuelas Hauptstadt Caracas einem fundamentalen Transformationsprozess. Im Zuge der „bolivarianischen Revolution“ versuchen lokale und staatliche Organe gemeinsam mit der Bevölkerung eine neue urbane Politik umzusetzen. Einst marginalisierte Bewohner_innen organisieren sich in Stadtteilräten, Nachbarschaftsversamm-lungen oder Medienkollektiven und entwickeln sich so zum Akteur politischer, sozialer wie auch kultureller Veränderung. Dies lässt sich nicht allein als „Stadtplanung vn unten“ beschreiben, denn die offizielle Vision einer „Sozialistischen Stadt des 21. Jahrhunderts“ durchzieht wie ein Masterplan die Projekte und Debatten der sozialen Basis. Dennoch ist die Selbstorganisation ein zentrales Moment der Produktion einer sozialisierenden Stadt.
Aus der Perspektive der kritischen Stadtforschung wirft dieser Sammelband einen Blick auf die Dynamik, die Räume und die Akteure der Metropole Caracas. Die beobach-teten Veränderungen verweisen über Lateinamerika hinaus auf soziale und politische Fragen zukünftiger Stadtentwicklung.