Erst kurz vor dem sowjetischen Großangriff auf die Heeresgruppe Mitte am 22. Juni 1944 wurde der Leutnant der Reserve Friedrich-August Schöttge nach einer schweren Verwundung und monatelangem Lazarettaufenthalt wieder zu seiner Truppe versetzt, die als Reserve der Heeresgruppe im Raum südwestlich Witebsk lag. Als die 14. Infanterie-Division dann in die Schlacht geworfen wurde, kommandierte man ihn in die Führerreserve der Division, die beim Feldersatz-Bataillon angesiedelt war. Als Zugführer in der 2. Kompanie des Feldersatz-Bataillons 14 überlebte er das Inferno der Schlacht und den Untergang seiner Division am 25. Juni 1944 und schlug sich als Versprengter mit 200 anderen Soldaten nach Westen durch. Die eigenen Linien erreichte er nach fünf Wochen extremster Strapazen am 1. August 1944 mit nur noch einem Kameraden.
Seinen Bericht verfaßte er im Lazarett, unmittelbar nach der Rückkehr und noch unter dem Eindruck des Erlebten stehend nach den Tagebuchaufzeichnungen, die er trotz der Erschöpfung und der Qualen in diesen fünf Wochen stichwortartig geführt hatte.
Als Sohn eines Fotografen und selbst Hobby-Fotograf hatte er seine Leica-Kamera dabei, die ihm auf dem Rückmarsch von polnischen Partisanen abgenommen wurde. Glücklicherweise hatte er jedoch schon vorher den Film entnommen, weil dieser voll war. Er behielt ihn bei sich und brachte ihn mit zurück. Durch Witterungseinflüsse hatte der Film zwar stark gelitten, aber es konnten einige wenige Bilder gerettet werden, die hier erstmalig publiziert werden.
- Veröffentlicht am Samstag 16. November 2024 von Verlag Veit Scherzer
- ISBN: 9783938845318
- 200 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher