Anlässlich des 80. Geburtstags des weltbekannten Jugend- und Kinderbuchautors Michael Ende (1929-1995) und des 30jährigen Jubiläums seiner Unendlichen Geschichte zeigt die Casa di Goethe vom 8. Oktober 2009 bis zum 24. Januar 2010 die Ausstellung „Michael Ende in Italien“, Kuratoren: Romann Hocke, Uwe Neumahr
Zu dieser Ausstellung ist der vorliegende Katalog erschienen.
Dem in Deutschland äußerst erfolgreichen Autor von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer hatte die Kulturkritik der 68er mangelnde Sozialkritik vorgeworfen und ihn ihn als „Fluchtliterat“ ins Reich der Phantasie verwiesen. 1970 hatte Ende deswegen Deutschland im Zorn verlassen. 15 Jahre lang lebten Michael Ende (1929-1995) und seine Frau Ingeborg Hoffmann in Genzano di Roma ca. 30 km südlich von Rom in den Castelli Romani.
Die in Italien herrschende künstlerische Vielfalt und Toleranz faszinierten ihn und regten ihn bei seiner Arbeit an. Viele seiner Meisterwerke entstanden hier, darunter die seine beiden Welterfolge Momo (1973 ) und Die unendliche Geschichte ( 1979), die ihn zum Kultautor machten.
Zum ersten Mal werden nun mit dieser Ausstellung ausführlich diese prägenden italienischen Jahre erzählt. Sie beeinflussten Ende in seiner Sicht des Phantastischen und ermöglichten eine Aussöhnung mit seinem Heimatland. Nach dem Tod seiner Frau kehrte Ende 1985 nach Deutschland zurück.
Die Ausstellung der Casa di Goethe erzählt mit Texten, Fotos und Originaldokumenten Endes Leben als Geschichte einer künstlerischen Selbstfindung. Highlights sind Originalhandschriften aus dem Bestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach ( Momo und Die unendliche Geschichte ) sowie persönliche Gegenstände des Schriftstellers. Ein besonderes Augenmerk wird dem Thema „Michael Ende und die Musik“ gewidmet. Kaum jemand weiß, dass Wilfried Hillers Oper Der Goggolori, für die Ende das Libretto schrieb und die Hiller als Stipendiat der Villa Massimo in Rom komponierte, zur erfolgreichsten deutschen Oper nach dem Zweiten Weltkrieg wurde und dass sie unmittelbar von einem italienischen Vorbild beeinflusst wurde. Endes Rezeption in Italien, die Tradition des Phantastischen in Rom, sein Verhältnis zu italienischen und deutsch-römischen Künstlerkreisen sowie seine Freundschaft mit Angelo Branduardi werden ebenso thematisiert wie das prägende Verhältnis zu seinem Vater, dem surrealistischen Maler Edgar Ende.
- Veröffentlicht am Freitag 9. Oktober 2009 von Arbeitskreis selbständiger Kultur-Inst.
- ISBN: 9783930370221
- 104 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Kunst, Literatur, Sachbücher