Minenfeld

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Der Krieg dauerte keine drei Monate und er wurde um eine entlegene Inselgruppe im Südatlantik geführt. In Europa ist der Falklandkrieg zwischen Argentinien und Großbritannien so gut wie vergessen, vielleicht erinnern sich manche am ehesten noch an das Foto der jungen Britin, die ihrem Marinesoldaten beim Auslaufen eines Kriegsschiffes zum Abschied fröhlich winkend den nackten Busen zeigt.

Doch für Soldaten ist kein Krieg eine Lappalie, sondern eine grausame Erfahrung, die ihr Leben für immer prägt. Das erfährt man aus den berührenden Geschichten von sechs Veteranen, die Lola Arias in ihrem jüngsten, inzwischen auch verfilmten Dokumentarstück MINENFELD zusammentreffen und das Wort ergreifen lässt. Drei Engländer und drei Argentinier erzählen, wie sie Soldaten wurden, wie sie, bejubelt von aufgestachelten Massen, in den Krieg geschickt wurden, wie sie, schlecht ausgerüstet und kaum vorbereitet, Kameraden und Feinde sterben sahen, wie sie als Sieger oder Besiegte nach Hause kamen, und wie schwer sie in ein ziviles Leben zurückgefunden haben.

MINENFELD seziert die Mechanismen kriegerischer Konflikte und lässt uns durch die konkreten Erinnerungen ahnen, was Krieg bedeutet: Es »wird erlebbar, was das Töten Fremder im Auftrag einer Regierung mit Menschen anrichtet. Wie es ist, die in den Taschen eines getöteten Gegners gefundenen Familienfotos immer vor Augen zu haben. Zugleich Angst vor dem Erinnern und dem Vergessen zu haben.« Hannoversche Allgemeine Zeitung.
Am Ende sieht man sich mit der Frage nach den eigenen Werten konfrontiert: »Würden Sie ihre Kinder in den Krieg schicken?« »Würden Sie selbst in den Krieg ziehen?« »Wofür würden Sie kämpfen?«