Kapitel
I: erhebend, wenn die, / deren Reichtumsgründe / landauf, landab Gräben gerissen, / in die vieler Menschen Entwürfe vom guten Leben gefallen, / nun Kreide fressen und hellgestimmt tönen, / man möge die Gräben / doch endlich zuschütten
II: nach dem Ruf / nachts um halb rot
III: nahm ich den Tag hin als Geschenk / und den Kopf mir gern zur Brust //
entkam eines Tages mir der Tag, / warf ich den Kopf ihm nach
IV: auf zufälligem Weg / in die Glut der Stunde / ist mir der letzte der / Fluchtpläne abgebrannt, /
und die Asche riecht noch / nach zerfleddertem / Weltbezug
V: übern Tellerrand hinaus / wissen die Gläser / halt auch nix zu erzählen // außer von Gabeln und so
VI: blinden Fleck / für blinden Fleck / kenntlich gemacht // jetzt rauscht’s weiß
VII: mein Fokus ins Blaue / hält der Fülle / der Farbfacetten / bloß stand, /
wenn er den Regler / auf „ohne mich“ stellt
VIII: eine Ladung Schläfrigkeit im Gepäck, / stürz ich vom tiefsten Punkt des Tals /
in stets, in nie betretenes Traumschluchtenland
IX: morgen wär ich gern mal ein paar Handvoll pathetische Liebeslieder
X: im liebestollen Netz / werben Trommeln / für soft soft Wattepads, /
und die Stäbchen / halten sich Blechkugeln / vor lauter lauter Lachen
XI: auf Tage, die kommen, / trink ich Milch mit Honig, / mit denen, die gehen, / schwör ich auf Weite // oder umgekehrt // wo auch immer / schaut wer offenen Mundes / der Welt / bei Mond und Sonne zu
XII: am Ende der Schrift / werden nämliche Typen / fallen ins Gras /
und – ob plaudernd, ob schweigend – / Schilfrohr paffen, / das in echt nie gedacht hat //
die Rauchschwade wird weiter Zeilen wirbeln: / lang viel Flow … / im Nachhinein kurzgehaucht …
- Veröffentlicht am Montag 15. April 2019 von Edition fabrik.transit
- ISBN: 9783903267039
- 328 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik