Missing_LINK 2016

Übergangsformen von Kunst und Pädagogik

von

Künstlerischer Kunstpädagogik bzw. künstlerischer Bildung des Übergängigen wächst in einer sich zunehmend über Bilder konstituierenden und mittels Bildern kommunizierenden Gesellschaft eine immer größere Bedeutung hinsichtlich kritisch-emanzipatorischer Subjektivierungs- und Identitätsbildungsprozesse in individuellen und gesellschaftlichen Übergängen zu. Der Band spiegelt in exemplarischen Beispielen den Gegenwartsdiskurs kritisch-engagierter Bildungsarbeit im Spannungs- und Übergangsbereich von Kunst und Pädagogik, Schule, Hochschule, formaler und non-formaler Bildung wider.
Der Diskurs der Kulturellen Bildung muss sich verstärkt den Fragen nach Vermittlungskompetenzen und -qualitäten der in die jeweiligen Projekte involvierten Künstler und Kunstpädagogen widmen! Guter und daher auch anspruchsvoller Kunstunterricht bzw. Kunst(v)ermittlung bedarf einer permanenten kritischen Selbstreflexion. Diese erstreckt sich auf die Inhalte, Ziele und Mittel – und den organisatorischen Rahmen – der Bildungsarbeit. Künstlerische und kunstpädagogische Selbstverständnisse ruhen hierbei, inklusive ihrer systemischen Antagonismen und Spannungsverhältnisse, auf (auf)geklärten Begriffen, die ihre jeweilige Relevanz und Aktualität den sich wandelnden gesellschaftlichen und individuellen Zeiten und Räumen verdanken, unter und in denen sie sich jeweils konstituieren und verändern.
Die Beiträge fokussieren sowohl auf von Kunstpädagoginnen und -pädagogen als auch von bildenden Künstlerinnen und Künstlern geplante und durchgeführte ästhetisch-künstlerische Bildungsarbeit in kulturellen Bildungskontexten. Der besondere Schwerpunkt des Bandes liegt auf der Bedeutsamkeit didaktisch-methodischer und pädagogischer Handlungs- und Interaktionsmöglichkeiten für kunstpädagogisches und kunstvermittelndes Arbeiten aus der Kunst heraus. Ästhetisch-künstlerisches Denken und Forschen wird hierbei als notwendige erkenntnis- und weltgenerierende Ergänzung zu weitgehend (natur)wissenschaftlicher Weltbegründung – gegen den zunehmend neoliberal dominierten Bildungsdiskurs – eingebracht.
Das Buch versammelt Beiträge des internationalen kunstpädagogischen Kongresses »The Missing_LINK 2016. Übergangsformen von Kunst und Pädagogik in der kulturellen Bildung – Künstlerische Kunstpädagogik im Kontext«, der vom 15.-17. Juli 2016 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe durchgeführt wurde. In Wort und Bild vorgestellt werden Projekte aus Elementarpädagogik, schulischen und außerschulischen Bildungskontexten und Erwachsenenbildung der beteiligten 28 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und aus Großbritannien. Sie unterbreiten eine Fülle an methodischen Vorschlägen künstlerischer Bildungs- und Vermittlungsprozesse.
Vier wissenschaftlich fundierte Weiterbildungskonzepte zur pädagogischen Professionalisierung von Kulturschaffenden, die seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF, Bonn/Berlin) ausgewählt und finanziert wurden (Kunst_Rhein_Main, Universität Koblenz-Landau; Artpaed, Alice Salomon Hochschule Berlin; aesth paideia, Alice Salomon Hochschule Berlin und d.art, Universität Potsdam), und ein an der Universität Marburg erfolgreich etablierter Weiterbildungsmaster »Kulturelle Bildung an Schulen« ergänzen das Spektrum.
Das Buch richtet sich an alle in kulturellen und künstlerischen Bildungsprozessen tätigen Professionen. Hierzu zählen insbesondere Kunstpädagogen und Künstler, Kulturschaffende, Kultur- und Museumspädagogen, Kunstvermittler und Wissenschaftler benachbarter Disziplinen.
Mit Beiträgen von Christine Biehler, Teresa Bogerts, Christiane Brohl, Carl-Peter Buschkühle, Nezaket Ekici, Marie Fulkova, Stella Geppert, Christina Griebel, Annette Hollywood, Andrea Hubin, Claudia Hummel, Elke Josties, Christian Kammler, Annebarbe Kau, Joachim Kettel, Marion Kußmaul, Seraphina Lenz, Joachim Ludwig, Stefanie Marr, Ruth Mateus-Berr, Stefanie Kiwi Menrath, Jeanette Obst, Martin Pfeiffer, Ute Reeh, Shelley Sacks, Karin Schneider, Mario Urlaß, Henry Ward und Kristin Westphal.