Mit dem Moped durch Finnland

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In Juhani Seppovaaras Roman „Mit dem Moped durch Finnland“ reist der Ich-Erzähler in den Norden Finnlands, nach Lappland, kauft sich dort eher zufällig ein Pappa-Tunturi-Moped, das in Finnland einen kultischen Status genießt, und fährt quer durch das Land Richtung Süden. Auf seiner Reise entdeckt er das Land, in dem er schon so lange gelebt hat, noch einmal neu und macht viele Begegnungen. Ihm werden Nachtquartiere, warme Suppe und Kaffee mit Hefezopf angeboten, nebenbei werden faszinierende Geschichten erzählt. Die Seen am Wegesrand laden zum Baden ein, in leer stehenden Häusern lässt sich einige Tage verweilen. An den langweiligen Dörfern braust der Mopedmann schnell vorbei, an manchen Orten bleibt er länger. Er genießt es, mit dem Ruderboot die Netze einzuholen. Viel Freude bereiten ihm die Tanzabende im Freien, das gemeinsame Heumachen und das Barschgrillen am Lagerfeuer. So gelangt er Kilometer für Kilometer immer weiter nach Süden, in die Nähe seines ‚normalen‘ Arbeitslebens im Büro, über das er nun noch einmal grundsätzlich nachzudenken beginnt.
Zusammen mit dem Moped-Reisenden entdecken die Leser/innen Finnland auf eine ganz direkte und persönliche Weise, durch viele kleine und wunderbar erzählte Geschichten und liebenswerte Gestalten. Begleitet werden die Erzählungen von Fotografien, die Juhani Seppovaara im Sommer 2005 auf einer Moped-Reise durch Finnland gemacht hat, die auch die Grundlage des Romans bildet. In der Erzählung verbindet er jedoch die Erfahrungen der Reise mit der Stimmung, in der er rund zwei Jahrzehnte zuvor war, als er noch bei der Zentralbank arbeitete, sich jedoch nach etwas Anderem als jener Büroarbeit sehnte.