Mit sicherer Hand

Erich Iltgen - ein Leben für die sächsische Demokratie

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Im Oktober 1989, mitten in den heißen Tagen der Friedlichen Revolution, erhielt Erich Iltgen den Auftrag des Bischofs von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, für seine Kirche Kontakt zu den neuen freiheitlichen Organisationen in der DDR aufzunehmen. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte für die Gegner der SED-Herrschaft, für den Wiederaufbau Sachsens in Politik und Gesellschaft und nicht zuletzt für den damals 50-Jährigen selbst. Als Moderator des Runden Tischs des Bezirks Dresden gemeinsam mit einem evangelischen Pfarrer erarbeitete er sich den nötigen Einfluss, um einen Neuanfang der Demokratie anleiten zu können. Iltgen bereitete den Weg für den neuen Sächsischen Landtag und wurde schließlich dessen erster Präsident. 19 Jahre, über volle vier Wahlperioden stand er dem Parlament vor – so lange, wie keiner zuvor in der Bundesrepublik Deutschland. Er erlebte in dieser Zeit die drei Ministerpräsidenten Prof. Kurt Biedenkopf, Prof. Georg Milbradt und Stanislaw Tillich.
Sein Leben spiegelt ein Stück deutscher Zeitgeschichte. Es lässt vor allem den Umbruch von der DDR zum Beitritt in die Bundesrepublik noch einmal lebendig werden. Was in diesem Prozess als sächsischer Sonderweg bezeichnet wird, ist an seinem Wirken nachzuvollziehen. Und es wird deutlich, dass auch die Folgejahre nicht ohne politischen Streit über die Bühne gehen konnten.