Modalität

Möglichkeit, Notwendigkeit, Essenzialismus

von

„Philosophie ist die Wissenschaft des Möglichen, insofern es sein kann“, sagt der große Konsolidator der deutschen Philosophie, Christian Wolff. Nicht von ungefähr erinnert diese Definition an Aristoteles’ berühmte Konzeption einer Wissenschaft vom Seienden, insofern es seiend ist, womit Aristoteles eine Disziplin im Sinn hatte, die man später als „Allgemeine Metaphysik“ oder „Ontologie“ bezeichnet hat. Wie die Metaphysik in der Tat zentral ist für die Philosophie, so ist die Lehre vom Möglichen zentral für die Metaphysik, ja, es stellt sich die Frage, ob nicht die Lehre vom Möglichen mit der Lehre vom Seienden zusammenfalle – denn gilt nicht der Satz, dass alles, was sein kann, auch etwas ist, ebenso wie der Satz, dass alles, was etwas ist, sein kann?

Mit dieser Frage sind wir schon mitten in der Metaphysik der Modalitäten, einem der faszinierendsten Teilgebiete der Metaphysik, das dieses Buch in einiger Detailliertheit aus Sicht der Analytischen Philosophie vorstellt. Es ist aber kein Buch für philosophische Anfänger. Begriffliche Analysen und das Aufweisen von logischen Zusammenhängen prägen die Metaphysik der Modalitäten in großem Umfang. Modalmetaphysik ist über weite Strecken Modallogik. Es wird es den Lesern dieses Buches daher hilfreich sein, wenn sie mit den Techniken der begrifflichen Analyse und des prinzipiengeleiteten Aufweisens von logischen Zusammenhängen vertraut sind.