Die Umsetzung von historischen Seidentableaus in das Medium der zeitgenössischen Malerei. Eine Intention, die allzu leicht scheitern könnte an dem Sujet der Vorlagen. Sind doch die ausgewählten Webstücke selbst hoch komplizierte Meisterwerke mit eminent dekorativer, geradezu magischer Wirkung. Hier war der Schaffende enorm kompetent.
Dieses vortrefflich gelungene Untenehmen des Klaus G. Gaida, ein Oeuvre von 41 Bildern zu schaffen, welches sich hochklassiger Modelle bedient um damit nicht weniger hochklassig eine vollkommen andere Sehweise des Themas erlaubt.
Die Bilder ergeben eine geschlossene Serie von anmutiger Heiterkeit. Jedes Exponat, streng reduziert auf immer variierend Farbtriolen, greift sich stets ein wesentliches Detail aus einer unendlichen Fülle des antiken Materials. Das Kunstwerk entspringt einem inneren visuellen Ballast abwerfens, um sodann in klarer unbeschwerter Form auf der Leinwand zu erscheinen. Der nüchterne Bildtitel streng auf das Gemälde plaziert, verschärft den optisch sachlichen Eindruck ganz bewusst, um dem spielerischen Umgang mit der Materie eine Fasson zu gewährleisten. Keineswegs wird hier Altehrwürdiges in Frage gestellt, oder gar als unzeitgemäß abgetan, sondern eine Betrachtungsweise neu formuliert.
Das Seidengewebe und sieht man es als Metapher für vergangene Kunstleistungen, ist heute so legitim wie damals, verhilft man ihm in adäquater Weise zu einer frischen ungewohnten Gestalt. Auf wunderbare Weise bewirkt dies der Bilderzyklus Sericon.