Muybridge. The Human and Animal Locomotion Photographs

von

Leben in Bewegung

Der Urvater des bewegten Bildes

Der englische Fotograf Eadweard Muybridge (1830–1904) gilt als Pionier der Bewegungsstudien von Mensch und Tier. Er erfand eine komplexe Anordnung für Serienaufnahmen mit sehr kurzen Verschlusszeiten, die es ihm ermöglichte, ein Pferd in vollem Galopp zu fotografieren. Berühmtheit erlangte er, als er im Jahr 1872 eine Wette zugunsten des früheren kalifornischen Gouverneurs Leland Stanford entschied, indem er nachweisen konnte, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruchteil in der Luft schweben. In den nächsten drei Jahrzehnten arbeitete Muybridge weiter an seinem Projekt, zahlreiche Aspekte der Bewegung von Mensch und Tier vollständig zu erfassen. In Hunderten von Aufnahmen zeigt er Tiere und nackte oder leicht bekleidete Personen bei diversen Aktivitäten wie Laufen, Gehen, Boxen, Fechten oder dem Hinabsteigen einer Treppe (die letztgenannte Studie inspirierte Marcel Duchamp 1912 zu seinem berühmten Gemälde).

Dieser Band verfolgt Leben und Werk Muybridges von seinen frühen Theorien über Anatomie und Bewegung bis zu seinen späten fotografischen Experimenten. Zahlreiche der insgesamt 781 Tafeln von Muybridges bahnbrechendem Werk Animal Locomotion (1887) sind hier reproduziert. Ergänzt wird dies durch den nahezu vollständigen Nachdruck seines äußerst seltenen ersten Albums The Attitudes of Animals in Motion (1881). Eine detaillierte Chronologie des britischen Muybridge-Biografen Stephen Herbert wirft neues Licht auf einen der wichtigsten Pioniere der Fotografie.