Nach „Krokodil“, eine Reise ins Ungewisse

von

Der 45-jährige -seit 5 Monaten verheiratete- Wolf Herbert Bille wird im April 1945 mit seiner Dienststelle, dem Oberkommando der Kriegsmarine (OKM), wegen der anrückenden feindlichen Truppen, von Bad Sulza über Plön nach Kampen auf Sylt verlegt. Die unsichere Reise, die Wirren der letzten Kriegswochen mit Nachrichten-und Reisesperren sowie die ständigen Sorgen um seine zurückgelassene junge Ehefrau und die Angst, dass sich die russischen Truppen, die sich unaufhaltsam Bad Sulza nähern, ihr Leib und Leben bedrohen könnten, all dies schildert Wolf-H. Bille anschaulich und einfühlsam. Auch nach der Kapitulation bleibt die Ungewissheit über den Verbleib der geliebten Frau bestehen, da keine offizielle Postbeförderung zwischen den Besatzungszonen möglich sind. Bis sie eines Abends unvermittelt in Fritzlar in die Tür tritt. Gemeinsam unternimmt das junge Ehepaar eine waghalsige Reise über die „schwarze Grenze“ in das von Russen besetzte Gebiet östlich der Elbe, um die Eltern aufzusuchen und eigenes Hab und Gut, dass sie zurücklassen mussten, zu bergen. Nach der unversehrten Rückkehr nach Fritzlar tritt Wolf-H. Bille eine Stelle als Dolmetscher und Buchhalter auf dem amerikanischen Flugplatz bei Fritzlar an. Der Start in das neue gemeinsame Eheleben im Nachkriegs Deutschland kann beginnen.