Nachgeholte Begegnungen

Späte Briefe an den toten Vater

von

In „Nachgeholte Begegnungen“ geht es um das Verstehen: Verstehen Väter ihre Söhne und – umgekehrt – verstehen Söhne ihre Väter?
In Briefen versucht der Autor aus dem Abstand vieler Jahre seinem Vater näher zu kommen. Dieser Vater war beschädigt aus dem Zweiten Weltkrieg gekommen und nicht mehr der Papa aus Kindertagen. Er zeigte sich als strenger Erzieher, der „Widerworte“ nicht zuließ. Der Sohn aber wollte nicht „erzogen“ werden. Er sah in den „Stürmern und Drängern“ sein Leitbild und glaubte zwischenzeitlich in seinem Vater einen ähnlichen Tyrannen zu erkennen, wie ihn der Prager Dichter Franz Kafka in seinem berühmten Vater-Brief dargestellt hat. Nachträglich sieht vieles anders aus. Am Ende gibt es viel Grund zu nachträglicher Dankbarkeit. Standpunkte und Perspektiven ändern sich im Laufe der Zeit: Nur im Rückblick gewinnt man Überblick.

Theodor Pelster, 1937 in Krefeld geboren und dort aufgewachsen, studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Sport in Bonn und wurde mit einer Arbeit über den „Stil der politischen Rede“ promoviert. Seit 1965 unterrichtete er an einem Krefelder Gymnasium, wurde Fachleiter für Deutsch am Krefelder Studienseminar und Referent für Lehrerfortbildungsveranstaltungen in den alten und neuen Bundesländern. Er war Autor und Herausgeber mehrerer Unterrichtswerke. Als freier Mitarbeiter der Volkshochschule Krefeld fuhrt er Literatur-Seminare und Autorenlesungen durch. Er ist Mitbegründer des seit 1992 jährlich zu vergebenen Niederrheinischen Literaturpreises. Seit 1965 ist er verheiratet, Vater dreier Kinder und inzwischen auch Großvater.

Veröffentlichungen: Noch einmal Ödipus. Roman 2001; Kellers Weihnachten. Roman einer Familie 2007; Aufgewachsen in Krefeld. Autobiographischer Bericht 2009