Nächte in Straßburg

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Die 1938 in Algerien geborene Assia Djebar setzt sich seit den fünfziger Jahren mit den Geschlechterverhältnissen und politischen Machtverhältnissen in der arabischen Kultur auseinander. Man kann sie zurecht als eine der Vorreiterin des arabischen Frühlings sehen. Bei aller politischen Auseinandersetzung ist sie aber vor allem eine Schriftstellerin, deren Sprache außergewöhnlich sinnlich und poetisch ist. So auch in ›Die Nächte in Straßburg‹. Wir befinden uns im deutschen Wendejahr 1989: In neun Nächten der Leidenschaft verknüpft sich die Geschichte Straßburgs im Zweiten Weltkrieg, also die deutsche Geschichte, mit der der Liebenden, mit Theljas algerischer Geschichte und mit François’ französischer. Assia Djebar verbindet Sinnliches mit Historischem auf unvergessliche Weise.