Naomi Harris

E.U.S.A.

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E.U.S.A. dokumentiert europäische Orte mit dem Thema Amerika und amerikanische Orte mit dem Thema Europa. Die Fotos, vor allem Porträts, sind sentimental und idealisiert – eine Reaktion auf die vereinheitlichte, ununterscheidbare normale Weltgemeinschaft, ein direktes Ergebnis der Globalisierung.
In den »Olde-World«-Städten von Kalifornien, Wisconsin oder Iowa ist das dänische, schweizerische oder niederländische Kulturerbe, das jeweils gefeiert wird, eindeutig Teil der Ortsbevölkerung und spiegelt den Wunsch nach Authentizität. An anderen Orten wird das »Erbe« offensichtlich konstruiert und wegen seines Unterhaltungs- und Tourismuswerts vermarktet. Das ist auch bei vielen der Western-Themenparks in Europa der Fall. In vielen der Bilder ist es anfangs schwer festzustellen, wo und wann sie aufgenommen wurden: Sind wir in den USA oder irgendwo in Europa? E.U.S.A. ist ein ambitioniertes
Projekt, das Fragen über Authentizität, kulturelle Identität und Aneignung aufwirft, über die Funktion on Orten, die »anderen gewidmet« sind, und ihre anhaltende Anziehungskraft.