Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig: Die großen Internetkonzerne arbeiten fieberhaft an Sprachassistenten; Siri, Alexa usw. scheinen das »next big thing« des digitalen Kapitalismus zu werden. Timo Daum widmet sich Geschichte und Gegenwart einer kontroversen Disziplin.
Was ist eigentlich Intelligenz, und kann das überhaupt ein adäquater Begriff sein für Software, deren Reaktionen wir intuitiv für »intelligent« halten? Sind Chatbots, die rassistische Sprüche absondern, etwa schon KI?
Wie »lernen« Algorithmen? Können deren Schlussfolgerungen überhaupt noch nachvollzogen werden, oder sind sie zu »black boxes« mit eigenem Willen geworden, die niemand mehr verstehen oder kontrollieren kann?
Aus den technischen Aspekten folgen politische Fragen: Wem gehören die Algorithmen und Daten, die Produktionsmittel der KI-Ökonomie? Wer kontrolliert sie? Und wer kontrolliert die Kontrolleure? Wenn große private Firmen mit Künstlicher Intelligenz Geld verdienen und Roboter Mehrwert schaffen, was bedeutet das für die digitalkapitalistische Gesellschaft? Und was, wenn ein autoritärer Staat wie China massiv in die Entwicklung der KI investiert?
In diesem Buch geht es um technische, ökonomische, politische und soziale Aspekte einer Technologie, die dabei ist, nach Internet, Smartphone, Big-Data-Anwendungen und Streaming zum Massenmedium und nächsten kapitalistischen Markt zu werden – eine konzise linke Kritik der KI auf dem aktuellen Stand der Forschung, ohne Panikmache und mit politischen Perspektiven.
- Veröffentlicht am Montag 4. März 2019 von Edition Nautilus GmbH
- ISBN: 9783960541905
- 192 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft