Nestroy bleibt!

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Am 25. Mai 2012 jährt sich der 150. Todestag des großen Theaterdichters Johann Nepomuk Nestroy. Mit Shakespeare vergleichbar ist er einer der wichtigsten Komödiendichter, die dem Theater zur Verfügung stehen. Es bedarf großer Theaterkunst, seine Stücke aufzuführen. Weder süße Biedermeierimitation noch turbulente Volkskomik werden den Ansprüchen Nestroys gerecht. Sein boshafter, aber unbestechlicher Blick erkennt die Lügen und Betrügereien der Menschen, sieht die Lächerlichkeit und Unveränderbarkeit der menschlichen Schwächen. Hohnlachend erzählt Nestroy seine Geschichten und beschreibt als großer Moralist die Bösartigkeit der Mitmenschen. Wir lachen über seine Figuren und deren Selbstdarstellung, aber das Lachen bleibt im Hals stecken.
Der Regisseur, Theaterleiter und Schauspieler Peter Eschberg hat Nestroy wiederholt auf die Bühne gebracht. Sein Buch berichtet von den Ansprüchen, die Nestroys Stücke den Schauspielern abfordern, es erinnert an große Interpreten wie Attila Hörbiger, Karl Paryla oder Otto Tausig und vermittelt einen Blick in die Theaterwerkstatt.