Nichts Menschliches ist mir fremd

Biografie

von

Ungleicher konnten sie fast nicht sein: Nelly Guggenbühl, die Tochter aus gutbürgerlichem St. Galler Haus und der nach Zürich emigrierte deutsche Künstler Carl Meffert alias Clément Moreau. Im Zürich der 30iger-Jahre fanden die beiden zusammen und gingen eine lebenslange, symbiotische Beziehung ein. Sie bot ihm Geborgenheit, die ihm bislang vorenthalten geblieben war, und er befreite sie aus dem bürgerlichen Milieu. Das gemeinsame Leben verlief alles andere als gradlinig, doch was einst Kummer und Schmerz bereitete, sind in der Rückschau Episoden einer spannenden Lebensgeschichte.

Diese Lebensgeschichte hat Bernhard Brack-Zahner einfühlsam nachgezeichnet. Während gut zwei Jahren hat er sich von Nelly Meffert-Guggenbühl ihr Leben erzählen lassen. Im Sommer 1999 ist Nelly Meffert-Guggenbühl im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Transkription der Tonbandaufnahmen hat Bernhard Brack-Zahner geschickt mit zahlreichen Briefen von und an Nelly Meffert-Guggenbühl sowie mit den Ergebnissen zusätzlicher Recherchen verwoben. Entstanden ist ein berührender Text über das Miteinander- und Auseinanderleben zweier Menschen. Einem Leben das geprägt war von Hoffnung und Enttäuschung, von Erfolg und Misserfolg, von Sucht und Enthaltsamkeit und schliesslich auch vom Altwerden – einem Leben, in dem nichts Menschliches fremd war.