Niemandsland

Studien mit, über und um Theodor W. Adorno. Mit einer Vorrede von Theodor W. Adorno

von

Dreizehn Arbeiten aus 43 Jahren, in deren Zentrum Denken und Werk Adornos stehen, werden unter dem Titel „Niemandsland“ vereinigt. Der Titel meint den Bereich zwischen Philosophie und Philologie, auch einen, der zwischen der Form des Essays und der wissenschaftlichen Abhandlung unentschieden schwankt. Die Assoziation des Ungebundenen, der Freiheit von vorgegebenen Grenzziehungen durch den herrschenden Wissenschaftsbetrieb, die ein solcher Titel hervorruft, ist beabsichtigt. Nur was nicht mitspielt, so lernte der Autor nicht zuletzt bei Adorno, hat eine Chance, noch Neuland zu erreichen. So versucht Tiedemann auch der Philosophie Adornos eher von der Peripherie sich zu nähern, indem er beispielsweise von der Erfahrung mit der Edition frei gehaltener Vorlesungen ausgeht oder über den Komponisten, der der Philosoph auch war, bei Gelegenheit seiner Klavierstücke handelt. Das gar nicht komponierte Opernlibretto, das Adorno für sich selber schrieb, wird als philosophisch intendiertes Kunstwerk gedeutet. Die Aktualität von Adornos Gesellschaftstheorie auch in der Ära des globalen Terrors ist ebenso Thema eines Aufsatzes wie seine Beiträge zum „Doktor Faustus“ von Thomas Mann das eines anderen.