Nietzsche – Perspektiven der Macht

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Nietzsches im Namen des Willens zur Macht geführte Radikalkritik der Vernunft und der damit verbundene Anspruch einer Umwertung aller Werte sind u.a. von Karl Löwith und Karl Jaspers als philosophisches Projekt gewürdigt worden. Doch waren es insbesondere Martin Heideggers Nietzsche-Vorlesungen, die Nietzsche als veritablen Philosophen etablierten, indem sie dessen Machtbegriff wirkungsvoll und nachhaltig in die abendländische Metaphysik einordneten. Diese Einordnung ist von der französischen Nietzsche-Renaissance mit ihrer pluralistischen Deutung des Machtbegriffs entschieden bestritten worden, so dass sich neuerlich die Frage nach den sich aus Nietzsches Philosophie ergebenden Perspektiven der Macht aufdrängt.
Die hier versammelten Beiträge von Mirjam Schaub, Milan Prucha, Marc Rölli, Alan D. Schrift, Dario Karimi und Ralf Krause bieten Anstöße für ein gewandeltes Nietzscheverständnis und seine Auswirkungen auf Metaphysik, Reflexion, Aufklärung, Genealogie, Endlichkeit, Kulturtheorie, Anthropologie und Lebensphilosophie.

Ralf Krause, Studium der Philosophie, Politik und Geschichte in Köln, Paris und Berlin. Arbeitet schwerpunktmäßig zu Nietzsche, der französischen Differenzphilosophie und zu Fragen der Sozial- und politischen Philosophie. Unter anderem Mitherausgeber des Bandes Macht. Begriff und Wirkung in der politischen Philosophie der Gegenwart (Bielefeld 2008).