Nikolaj Andrejewitsch Roslawez und seine Zeit

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Nikolaj Roslawez (1881–1944) war lange Zeit in Vergessenheit geraten und wird heute im Konzertleben wiederentdeckt. Der Komponist Neuer Musik war ein Außenseiter der Kulturgeschichte. Jahrzehntelang gehörte er zu den verfemten Musikern Russlands. Obwohl der von Igor Stravinskij gelobte Komponist in den Jahren zwischen 1910 und 1930 als Kopf der russischen Avantgarde galt, belegte man sein Werk seit Anfang der 1930er Jahre mit Verbot. Auch sein originäres theoretisches System, das mit dem Schönbergschen vergleichbar ist, wurde aus der Musikpraxis verdrängt.
Die erste umfassende Monographie über das Leben und Schaffen dieses lange in Vergessenheit geratenen Klassikers moderner Musik (erstmals 1997 erschienen) liegt hiermit in einer überarbeiteten, erweiterten und aktualisierten Neuauflage vor. Marina Lobanova stützt ihre Forschungen auf jahrzehnte langer Arbeit in Archiven, die auch zur Rekonstruktion einzelner Kompositionen sowie zur Wiederentdeckung „verschollener“ Werke führte.
Das Leben und Werk Roslawez wird im Kontext seiner Zeit betrachtet. Entfaltet wird ebenso eine Chronik von Repressalien, die Roslawez und seine Weggefährten erleiden mussten. Die Arbeit ist somit auch ein Forschungsbeitrag zu dem weiten Feld verfemter Musik.
Aus dem Inhalt: Musik und Revolution • Das musikalische Drama der 20er Jahre • Roslawez und Skrjabin • Roslawez und Debussy • Roslawez und der Jugendstil • Roslawez und der Futurismus • Roslawez und Schönberg • „Analytische Kunst“ • Das neue System der Tonorganisation.