Der amerikanische Schriftsteller James Ellroy zitiert 1993 in einem autobiografisch gefärbten Prosastück C.G. Jung: ‚Was nicht ins Bewusstsein gebracht wird, kommt als Schicksal auf uns zu.‘ Das ist Noir: der Spannungsbogen, der zwischen Determination und Analyse, Instruktion und Destruktion, Verstrickung und Ausweg entsteht. C.G. Jungs Diktum lässt sich präzise fassen: Der Aufgabe, das eigene Lebensrätsel zu lösen, entgeht niemand. Wer sich den Tatsachen heute nicht stellt, wird früher oder später vom Echo der Vergangenheit eingeholt. Das eigene Schicksal wird zum Fixstern. Die Dispositionen der Biografie werden zum Zwang. Egoismus ohne Ausweg. Schicksal und Tiefenpsychologie, Zufall und Bestimmung ergeben im Sinne der Noir-Logik immer nur: Aufbegehren und Scheitern. Lemmy Caution in Alphaville: ‚Man versteht nichts und am Ende stirbt man daran.‘ – Aus dem begleitenden Text „noir complex/complex noir“von Maik Schlüter.
Mit Fotografien von Andreas Schulze, Clare Strand, David Deutsch, Amy Patton, Caroline Hake, Marco Poloni, Jerry Berndt, Charles Gaines, Laura Bielau.
- Veröffentlicht am Sonntag 17. November 2024 von Spectormag
- ISBN: 9783940064035
- 60 Seiten
- Genre: Film, Fotografie, Hardcover, Kunst, Softcover, TV, Video