Norbert Biskys künstlerischer Kosmos ist ebenso bunt wie grausam. Viele seiner figurativen Gemälde überziehen dicht gedrängt Körperteile – Köpfe, Torsi, Arme – von Flutwellen erfasst und ineinander verkeilt. Orange Hauttöne, helles Rosa, Grün, Gelb und Violett vor strahlendem Blau oder düsterem Schwarzbraun bestimmen die Palette, eine intensive Farbigkeit, die oft im Gegensatz zur Thematik der Gemälde steht: Nackte Männerkörper werden zerrissen, schöne Gesichter zerfetzt. Biskys kraftvolle Malerei erzeugt ambivalente Gefühle, er lotet darin die Grenzen der Repräsentation aus. Die Publikation bietet erstmals eine überfällige kunsthistorische Auseinandersetzung mit Biskys Werk. Hubertus Gaßner, Kathleen Bühler, Dorothée Brill und andere Autoren gehen den Fragen nach, die diese vehemente Malerei auswirft: Warum dieser gewaltvolle Umgang mit dem Körper und seinem Bild, warum die Zerlegung von Figuration und festen Strukturen? Wo ist Bisky zu verorten?
Ausstellung: Kunsthalle Rostock 16.11.2014–15.2.2015
- Veröffentlicht am Freitag 6. Februar 2015 von Hatje Cantz Verlag
- ISBN: 9783775739382
- 144 Seiten
- Genre: Bildende Kunst, Kunst, Literatur, Sachbücher