Das Wort ‚Nothelfer‘ besagt eigentlich bereits alles: Einer, der in der Not hilft. In den vergangenen Jahrhunderten haben die Menschen in mannigfacher Art Nöte ausgestanden. Die Pest wütete und raffte ganze Städte dahin. Andere Krankheiten, die heute standardmäßig bekämpft werden, führten unweigerlich zum Tod, zum Beispiel: Grippe, Lungenentzündung, Kindsbettfieber, Mengingitis, Embolie, Tuberkulose, Syphilis, Tetanus (Starrkrampf), Kinderlähmung etc.
In meiner eigenen Verwandtschaft darf ich Gott preisen, daß zur gegebenen Zeit die Mittel vorhanden waren. Als meine noch lebende Mutter in ihrer Jugend an Tuberkulose erkrankt war (mangelnde Abwehrkräfte, einseitige Ernährung, feuchte Räumlichkeiten etc.), wurde der Abwehrstoff Tuberkulostatika gegen Tuberkulose (Antibiotika) angewandt. Der Arzt erklärte damals meiner Mutter, daß sie noch vor einigen Jahren an den Folgen der Krankheit gestorben wäre. Mein Urgroßmutter starb im frühen Alter an Knochentuberkulose.
Es ist nicht zu verwundern, daß der Mensch in seiner Not zu Gott und seinen Helfern zu schreien gewohnt war. Zahlreiche Prozesse von Selig- und Heiligsprechungen bezeugen uns, wie die Heiligen vom Himmel herab tatkräftig in vielen Anliegen geholfen und somit für uns für die Wunder oder wunderbaren Begebenheiten als Fürsprecher verantwortlich waren.
Ein Höhepunkt in der Heiligenverehrung bildet die Schar der Nothelfer. Nicht nur die Frankenthaler Nothelfer wurden angerufen. Vielfach sehen wir die Gruppe dieser Heiligen unvollständig, da die Menschen je nach Bedarf den einen oder andern mit bekannteren Heiligen ausgewechselt haben. So treffen wir in Kirchen vielfach ganz eigene Zusammenstellungen der Nothelfer an.
Wenn alle Menschen uns verlassen, die Heiligen lassen uns nicht im Stich. Oft läßt uns jedoch der liebe Gott in der Prüfung ausharren. Aus dem Alten Testament ist uns das Bild des geduldigen Job geläufig. Wie mußte er in seiner Not zu Gott gefleht haben. Und dennoch harrte er in seiner Geduld aus, bis Gott sich seiner erbarmt hatte.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die neueren Patrone gelegt, deren Leben uns vollständiger (als die alten Heiligenviten) erhalten geblieben ist. Nennen wir ein Beispiel: Der heilige Pfarrer von Ars, Johannes Vianney († 1859), ist zum Patron aller Pfarrer ernannt worden. Von diesem Heiligen haben wir nicht nur eine schwache Ahnung, sondern zahlreiche Zeugen, Schriftstücke, ja die Niederschrift seiner Predigten. Der nur einige Jahrzehnte später gestorbene Johannes Bosco († 1888) hinterließ noch mehr Zeugnisse, da die Fotografie bereits in seinem Leben einzug hielt. Ein Heiliger, dessen Foto ich bestaunen kann!
So bringt die vorliegende Broschüre Altes und Neues, Bekanntes und Unbekanntes. Wir treten in eine neue Welt ein, die Welt der Nothelfer, der Heiligen, der Himmlischen Fürsprecher. Gott ist wunderbar in seinen Heiligen …, wie ein Wort aus der Heiligen Schrift besagt.
- Veröffentlicht am Samstag 23. November 2024 von Franziska-Verlag
- ISBN: 9783037490143
- 62 Seiten
- Genre: Kinder- und Jugendbücher, Philosophie, Psychologie, RELIGION, Sachbilderbücher, Sachbücher