Notre Dame in Paris

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Das kann an einem französischen Roman aus dem Jahr 1831 so anstößig sein, dass er umgehend auf dem Index der Römischen Kirche landete und damit für alle Katholiken in der Welt verboten wurde? Blasphemie, Ketzerisches, Häresie? Antiklerikales, dass die Gläubigen vor Zorn, Liebesszenen, dass die prüden Frommen vor Scham rot wurden? Und alle vor Seelenschaden bewahrt werden mussten? Das alles spielt in Victor Hugos „Notre Dame de Paris“, im Deutschen auch als „Der Glöckner von Notre Dame“ bekannt, eine Rolle. Aber es geht um mehr, um viel mehr. In Paris, der Welthauptstadt des 19. Jahrhunderts, bricht eine neue Zeit an, die wirkliche Moderne Europas, fern von der Kirche, ihrer Vormundschaft nach Mittelalter und Reformation nun entwachsend, bald gänzlich frei. Politisch, nach Französischer Revolution und Napoleons Diktatur; wirtschaftlich, mit Kapitalismus und Technik, Industrialisierung und neuen Arbeitsmethoden; sozial, mit bisher unbekannten Problemen, mehr brennenden Fragen als hilfreichen Antworten. Alles wird anders, ohne Kirche, ohne ihre geistliche Aufsicht; geistig, wissenschaftlich, künstlerisch. Victor Hugo (1802 bis 1885), der größte Romancier Frankreichs, beschrieb meisterhaft diese Entfremdung der modernen Gesellschaft von der Kirche und fiel deshalb dem Bann anheim.Der größte historische Roman der französischen Romantik