Ulrike Berlinger bekommt Anfang der neunziger Jahre ein Arbeitsangebot im Bundesland Brandenburg. Nun sitzt sie in ihrer Kirchenbehörde ausgerechnet dem Mann gegenüber, den sie als junge Theologiestudentin im damaligen Ost-Berlin liebte und an dem der „Geruch der Staatssicherheit“ haftet.
Voller Zweifel darüber, ob sie das Angebot annehmen soll, macht sie auf der Heimreise einen Abstecher in ein Tal nahe ihres sächsischen Heimatdorfes, das für sie voller Bilder und Erinnerungen steckt.
Längst Vergessenes kommt zutage. Die Kindheit dort, Benedictus, der Kruzianer, mit dem sie eifersüchtig um die Liebe und Zuneigung des alten Pfarrer Josef, dem Bewahrer des Tales derer von Brühl, gestritten hatte, der Umzug in das graue brandenburgische Dorf nahe der Grenze zu West-Berlin, das Russenlager, dessen Bewohner für Angst und Unsicherheit sorgen und eine Schulzeit, in der sie als Pfarrerskind ausgegrenzt und benachteiligt wird.
Und nun glaubt sie hier im geschichtsträchtigen Tal derer von Brühl, dem Garten der Empfindsamkeit, wie ihn Goethe einmal nannte, in dem Wirt der restaurierten Mühle einen alten Bekannten wiederzuerkennen.
Irmela Mukurarinda, Jahrgang 1949, wurde in Zwickau geboren, verbrachte ihre Kindheit in Sachsen und Brandenburg. Sie studierte Theologie an der Humboldt-Universität in Berlin (Ost) und ging 1976 in den Westteil der Stadt.
Arbeitsaufenthalte waren in West-Berlin, Österreich und Brandenburg.
Seit 1994 lebt sie mit ihrer Familie in Nordfriesland.
Dort schloss sie sich 2005 der Autorengruppe „CoLibri“/Schleswig an.
- Veröffentlicht am Donnerstag 13. März 2008 von NOTSCHRIFTEN
- ISBN: 9783940200167
- 392 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur