Woldemar Hermann (1807 – 1878) war ein Dresdner Architekt und Maler. Er gehörte zum Freundeskreis von Ludwig Richter und teilte die Begeisterung seiner Künstlerkollegen für Italien. Neben unzähligen Skizzen und einigen Gemälden mit Motiven seiner zahlreichen Reisen nach Süden ist sein Bautagebuch der Nachwelt erhalten geblieben, welches Auf-schluss über Bauprojekte vor allem in Dresden und der weiteren Umgebung (z.B. für den Verleger Härtel und den Buchhändler Brockhaus in Leipzig) gibt, auch darüber wie und womit gebaut wurde und vor allem wie Gebäude entstanden sind, die zum größten Teil – besonders nach den verheerenden Luftangriffen 1945 auf Dresden – nicht mehr existieren.
„Wir haben den Versuch unternommen, den originalen Text in lesbarer Weise abzudrucken, die teilweise darin verschachtelten Skizzen aber separat dem Text so zuzuordnen, dass der jeweilige Bezug deutlich wird. Die Skizzen sind um der Erkennbarkeit willen behutsam vom Grauschleier der Zeit gereinigt, jedoch in der Weise, dass leichte Beistriche noch erkennbar sind und auch der Unterschied zwischen zarten Bleistiftstrichen und starken z.T. mit Tusche ausgeführten Linien sichtbar bleibt. In wenigen oft flüchtig hingeworfen Strichen werden heute noch vorhandene Gebäude sichtbar: Die ‚Schwanenvilla‘ auf der Holzhofgasse (als Seniorenheim neu errichtet), das Haus auf der Königstraße (heute Württembergische Bank), das Gut Gamig und in der Grundstruktur ein Treppenaufgang zur Brühlschen Terrasse. Manches bleibt als unverwirklichte Idee auf dem Papier stehen wie der Turm zur Neustädter Kirche, anderes ist der Feuerbrunst des 13. Februars 1945 zum Opfer gefallen wie das Geschäftshaus des Weinhändlers Hantzsch.“ (Michael Schleinitz)
- Veröffentlicht am Mittwoch 10. Januar 2007 von NOTSCHRIFTEN
- ISBN: 9783933753885
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher