Zum erstenmal seit über 30 Jahren ist dieses Buch wieder lieferbar, das Fritz Mühlenweg (1898-1961, Drogist, Weltreisender, Maler, Autor) nach „In geheimer Mission durch die Wüste Gobi“ (Libelle Neuauflage 1993) und „Fremde auf dem Pfad der Nachdenklichkeit“ (Libelle Neuauflage 1992) schrieb. Anders als in diesen Romanen hat er nicht Stoffe aus seiner Expedition mit Sven Hedin durch die Mongolei verarbeitet. Mit den neuen Bildern von Rotraut Susanne Berner wird die Geschichte von Nuni ihre Qualitäten als Kinderbuchklassiker und Märchenbuch für die ganze Familie beweisen können: Zum Vorlesen ab 5, zum Selberlesen bis 105.
Die Illustratorin kennen Sie vielleicht von Büchern, für die sie von der Stiftung Buchkunst jeweils für eines der „schönsten Bücher“ ausgezeichnet wurde (1986, 1990, 1996, 1997). Oder haben Sie gerade H. M. Enzensbergers „Der Zahlenteufel“ (Hanser) auf dem Nachttisch, – mit den schönen Bildern von Rotraut Susanne Berner? Oder Jürg Schubigers „Als die Welt noch jung war“, für dessen Ausstattung und Illustration RSB im Herbst `96 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt.
Die Geschichte: Nuni, die noch nicht zur Schule geht, aber schon NUNI mit einem Stock in den Sand schreiben kann: Sie wohnt am Murmelbach, will wissen, wo er entspringt. Also gehorcht Nuni einmal nicht und geht auf die Straße, wo sie prompt von einem bösen Mann im Auto entführt wird. Er will sie den Wilden in der Wüste Einerlei verkaufen. Dies sind die ersten 5 Seiten des Buchs. Der Rest der Geschichte handelt vom guten Ende der Abenteuerreise: Zurück muß sie den Weg selber finden, das führt in Gefahr, aber in allen Gefährdungen des langen Heimwegs aus der Wüste Einerlei, am Berg des Nordstern vorbei, über einen See, durch den finstern Wald. wird sie bewahrt und lernt sie dazu.
Geleitet vom Nordstern und den Sternbildern, die sich für ein paar Nachtstunden freundlich oder auch streng in die jeweiligen Tiere und mythischen Wesen verwandeln – Löwe, Schwan, Drache, Wassermann und Jagdhunde – kommt das tapfere, neugierige und zuversichtliche Mädchen schließlich wieder nach Hause, ein wenig ängstlich, doch von keinem schlechten Gewissen eingeschüchtert.
Die Begegnungen unterwegs mit dem Kalendermann, dem wunderlichen Diener der Unruhe „Zeit“, der ihr zum Abschied sagt: „Von jetzt an mußt du dich auf dich selbst verlassen. Heutzutage muß man sich auf die Kinder verlassen.“. die Begegnungen mit Fröschen, Schlange, Bär und Murmeltier haben sie hilfreich und selbstbewußter werden lassen, und all dies macht die eigentliche Reise aus. „Sie war barfuß, ihr Haar war zerzaust, aber sie lächelte unter Tränen.“
Eine Kennerin rühmt ein vergessenes Buch: Gundel Mattenklott hat Fritz Mühlenwegs „Nuni“ in ihrer 1989 erschienenen „Zauberkreise – Kinderliteratur seit 1945“ ein eigenes Kapitel gewidmet: „Neugier, Entführung und ein langer Heimweg“ (S. 86ff.).
„Nunis Abenteuerreise ist eine Wanderung durch die Zeit, für die der Verfasser Bilder entwirft, wie sie viel später erst wieder Michael Ende erfindet: eine Landkarte der Zeit mit der Schlucht „Gestern“, der Wiese „Morgen“, dem Tor „Heute“, das zum Wald „Immergrün“ führt, der Wüste „Alltag“ – „man muß ein mutiges Herz haben, um sie zu durchqueren“.Nuni ist eine sehr zu Unrecht in Vergessenheit geratene Kindergeschichte, die so charmant, wie die Phantasie anregend, so ermutigend wie lehrreich (informativ) ist – allesamt und vor allem zusammen seltene Qualitäten im Kinderbuch.“.“Wenn Sie mehr wissen wollen: Einen Prospekt bekommen Sie von Libelle, Sternengarten, CH-8574 Lengwil.
- Veröffentlicht am Dienstag 5. November 2024 von Libelle
- ISBN: 9783909081837
- 144 Seiten
- Genre: Erstlesealter, Kinder- und Jugendbücher, Vorschulalter