Nur nie jemandem sagen, wohin man reist

von

Guido Looser – die Entdeckung eines Schweizer Autors, der das Leiden an seinem Land und an seiner Zeit nicht als solches umgesetzt, sondern zu Reisegeschichten von dunkel-beseelter visionärer Kraft sublimiert hat. Es liege in der Schweiz „alles friedlich, niedlich, zierlich und wie Schneewittchen im gläsernen Sarg da“, heisst es in einem der erstmals gesammelt vorliegenden 28 Prosatexte. Was 1933 nur sagen konnte, wer beides in sich hatte: die Distanz des Zuschauers, der „alles sieht und den das alles gar nichts angeht“ – und die selbstmörderische Sensibilität desjenigen, der, vom Süden herkommend, bei der Einfahrt nach Zürich fürchtet, der Zürichberg stürze sich ihm auf den Kopf…