Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Porträts, Geschichten & Reportagen
 aus dem Jahr der ›Bewegung‹ 1980/81

von

Zürich war wie verwandelt. ›Züri brännt!‹ Wochenende für Wochenende wurden die Geschäfte der Bahnhofstrasse aus Angst vor Zerstörung verrammelt. Obwohl die Polizei mit Grossaufgeboten bereitstand, kam es immer wieder zu neuen Demonstrationen. Nahezu 4000 Personen wurden verhaftet, 1000 Strafverfahren eröffnet. Beinahe ein ganzes Jahr lang befand sich die Stadt in einem permanenten Ausnahmezustand.
Es war das Jahr der ›Bewegung‹. Sie entzündete sich im Mai 1980 nach einem 60-Millionenkredit für das Opernhaus. Sie war kreativ und radikal, forderte alles und forderte es sofort. »Tragt die Alpen ab – Freie Sicht aufs Mittelmeer!« Ihr Kampf konzentrierte sich auf ein Abbruchgebäude hinter dem Hauptbahnhof. Das AJZ. Es wurde nach Krawallen eröffnet und nach neuen Krawallen wieder geschlossen.
Jugendliche ebenso wie ehemalige 68er bekannten sich zur ›Bewegung‹. Nicolas Lindt war einer von ihnen. Als Mitbegründer der Zeitung ›Eisbrecher‹ befand er sich mittendrin im Geschehen. So entstand auch sein Buch ›Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom‹ – persönliche, in die Tiefe gehende Interviews mit Bewegten, die dem Geist der Revolte eine Sprache verliehen.
Vier Jahrzehnte danach erscheinen die erstaunlich aktuellen Porträts von 1980 in einer erweiterten Neuausgabe, zusammen mit Reportagen von Nicolas Lindt aus dem Jahr der ›Bewegung‹ und einem Gespräch des Autors mit einem der Interviewten von damals über die Ereignisse 1980 aus heutiger Sicht. Ein fesselndes Zeitdokument – und eine Inspiration für die jungen Bewegten von heute.