Objects: Handle with Care

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Den simplen Hinweis „handle with care“ kennen wir alle. Auf Klebebändern, die Holzkisten oder dicke Pappkartons umlaufen, dient er in ständiger Wiederholung als Warnung. Er fordert von uns als Konsumenten den vorsichtigen Umgang mit Objekten aus Glas, Keramik oder Porzellan.

Doch dieser Hinweis scheint auch für die Gestalter selbst zu gelten. So ermöglichen moderne Verarbeitungstechniken und Werkstoffe zunehmend einen neuen Umgang und neue Möglichkeiten mit dem altbekannten Material. Sie fordern von den Entwerfern aber gleichzeitig eine erhöhte Feinfühligkeit und ein tiefes Materialverständnis – so Eva Steidl in ihrem einführenden Essay.

Dass die sorgfältige gestalterische Handhabe durchaus über die Materialität hinaus bis in die Prozesshaftigkeit führen kann, beweist zum Beispiel das Projekt von Matthias Hahn: Aus Glas, Holz, Beton und Messing hat er experimentelle Einmachgläser entworfen – praktischerweise direkt in Zusammenarbeit mit dem traditionellen Wiener Konfitüren- und Kompotthersteller Staud’s.

In der Summe wirken die Entwürfe trotz des strengen Gebotes „handle with care“ allesamt befreiend, denn sie zeigen: Man muss die Dinge nicht immer mit Samthandschuhen anfassen – es reicht schon das Gespür für das Wesentliche.