Ohne Eifer, ohne Zorn

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Branzger ist ein Mann mit Pseudonym, der mit einer Frau Ferngespräche führt, der seinen Nachbarn im Auge behält, zu Huren geht, Roulette spielt, Bodybuilding betreibt, eine unvollendete Geschichte hervorholt, von psychologischen Artikeln lebt, sich im Telefonbuch als Exzentriker ausgibt – und immer wieder Opfer seiner eigenen Wünsche wird. Vom Balkon aus entdeckt Branzger eines Tages, dass sein Nachbar tot ist. Die Polizei ruft er erst einmal nicht. Und noch ein Zufall kommt ins Spiel: Branzger trifft auf das scheinbar vollkommene Objekt seines Begehrens: Eine Frau, die gerade einen Brief aufgibt nach Salò in Oberitalien und seinem Phantasma einen Namen verleiht.

»Ohne Eifer, ohne Zorn«, das Aufsehen erregende Prosadebüt Bodo Kirchhoffs aus dem Jahr 1979, beschreibt Körperglück und Lebensekel auf bis dahin nicht gekannte Weise.