„Oktobermond“ ist aus zweierlei Gründen entstanden.
Erstens: nicht selten fällt auf, dass es Menschen gibt, die nach Beendigung ihres Arbeitslebens rein gar nichts mit sich selbst anfangen können, und dadurch schneller altern als ihnen lieb ist. Sie werden häufig mäkelig, nichts ist ihnen mehr recht, alles stellen sie infrage, gehen großzügig mit Kritik um, und glauben von sich selbst immer alles richtig gemacht zu haben. Selbstmitleid ziehen sie hinter sich her wie einen üppigen Brautschleier. Sie geben sich als Moralisten und sparen nicht mit Urteilen, über jeden, der ihnen in die Quere kommt. In diesem Buch treffen wir einen Pensio-när, der ein pikantes Geheimnis mit sich herumträgt, und sich großzügig selbst vergibt. Entmachtet durch den Ruhestand, vergräbt er sich immer mehr in sich selbst, und zieht Bilanz. Vergeblich. Der Sinn des Lebens lässt sich einfach nicht auffinden. Zweitens: Unsere Justiz, scheint immer irgendwie, auf dem „rechten Auge“ blind zu sein. Daran hat sich seit 1922 nicht viel geändert. Lasse Mocho – der Protagonist – hat ein Leben lang beim Amtsgericht gearbeitet. Abteilung „Betreuung.“ Ein heißes Eisen für diejenigen, die, in die Speichen dieser Räder fallen. Dieses Berufsleben hat seinen Charakter stark geprägt. Oder war er die Voraussetzung? Man weiß es nicht.
- Veröffentlicht am Dienstag 15. März 2016 von tredition
- ISBN: 9783734515439
- 248 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur