Olga Orozco wurde am 17. März 1920 in Toay, La Pampa, Argentinien, geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Bahía Blanca, bevor sie mit sechzehn nach Buenos Aires übersiedelte, wo sie schon 1946 ihren ersten Gedichtband Desde lejos veröffentlichte. Bis zu ihrem Tod am 15. August 1999 erschienen weitere acht Gedichtsammlungen, mehrere Erzählungen, ein Theaterstück, literaturkritische und periodistische Schriften und Übersetzungen. Eine von ihr vorbereitete letzte Sammlung Últimos poemas wurde 2009 veröffentlicht. Olga Orozcos Werk ist geprägt durch ihre umfassende sprachliche, literarische und philosophische Bildung i. Zugleich ist die Dichterin tief verwurzelt im kulturellen Erbe ihrer ländlichen Heimat, das sich im Volksglauben der Einwanderer, in Bildern und Legenden, Zaubersprüchen und Beschwörungsformeln und Spuren indigener Mythologie manifestiert.
Orozcos hoher Anspruch an die dichterische Sprache und der immer neue Versuch, diesem Anspruch gerecht zu werden, zeichnen ihre Dichtung aus und machen sie unverwechselbar. So charakterisiert die jüngste literaturkritische Würdigung in Olga Orozco. Territorios de fuego para una poética (2010) ii ihr Verdienst mit folgenden Worten: „[.] Su universo conceptual, que revela una filosofía sobre la existencia totalmente propia y original, hace que la obra de Orozco no se parezca a otras, de forma que es perfectamente identificable en el conjunto de la producción poética, no sólo argentina sino de toda la escrita en español [.] se puede asegurar que el recorrido por la obra de esta alucinada poeta, que por méritos propios debe figurar entre los primeros nombres de la gran poesía hispánica y universal, será para cada lector un viaje iniciático del que no saldrá indemne, pues habrá sido tocado por el fuego que Olga Orozco ha robado de nuevo a los dioses.“ Verkürzt und in freier Übersetzung besagt der Text, dass das Werk Orozcos keinem anderen in der argentinischen und spanischsprachigen Dichtung gleicht und dass diese „halluzinierte Dichterin“ es verdient, einen Platz unter den ersten Vertretern der großen Literatur der Hispania und der Welt einzunehmen.
Die vorliegende zweisprachige Ausgabe entspringt einem lang gehegten Wunsch, eine größere Auswahl der Gedichte Olga Orozcos auch dem deutschen Leserpublikum zugänglich zu machen. Als Textgrundlage für meine Übersetzung habe ich die Anthologie Olga Orozco. El jardín posible von Marisa Negri (ed.) gewählt.
- Veröffentlicht am Dienstag 10. Dezember 2024 von Shaker
- ISBN: 9783832292454
- 203 Seiten
- Genre: Belletristik, Deutsch-Spanisch, Zweisprachige Ausgaben