Ollaweil is wos

von

Mundartdichtung und volksverbundene Lyrik waren im elterlichen Haus Gang und Gebe. Sein Vater, Prof. Walther Sohm, beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit eher bäuerlicher, zumindest aber ländlicher Mundartdichtung und wählte die Pflege des Andenkens an Joseph Misson zu seiner Lebensaufgabe. Seine Mutter, Franziska Sohm-Bramböck, publizierte 1992 das beachtenswerte Bändchen „Da Fleckerlteppich“, in dem sie sehr stark autobiografisch geprägte Gedichte, gewürzt mit feinem Humor und tiefem Hintersinn veröffentlichte.

In der Wahl seiner Themen und seines Stils merkt man das familiäre Vorbild der Mutter. Vielleicht umgekehrt: Die Mutter schrieb im Nachwort zum „Fleckerlteppich“ dass sie vieles gemeinsam mit dem Autor verfasst oder zumindest überarbeitet hat. Zum Unterschied seiner Mutter, die noch in der echten, alten ui-Mundart, die vom Aussterben bedroht ist, geschrieben hat, bedient er sich bei den Gedichten der Umgangssprache, wie sie in der reizvollen Übergangslandschaft zwischen Wald- und Weinviertel derzeit gesprochen wird. Die Kurzprosa ist in der Hochsprache verfasst, in der sich der Autor ebenso beheimatet fühlt.

Die Bandbreite seiner Themen geht von Alltagserlebnissen, Arbeitswelt und Gedichten mit unmittelbar familiärem Bezug über Erinnerungen an die Jugendzeit und damit an die untergegangene Welt eines bäuerlich geprägten Dorfes, über nachdenklich Grüblerisch-Philosophisches bis zu origineller, fast grotesker Kurzprosa, die heitere G`schichterln karikierend skizziert.

In seiner Erzählung „Der Abschied“ beschreibt er die Situation in der einstigen Firma, wo er als Radiomechaniker – Lehrling mit 15 Jahren seinen Traumberuf erlernt hatte und nach knapp 25 Jahren als Fernseh – Servicetechniker den Entschluss fasste, die Firma zu verlassen und diesen Beruf aufzugeben.

Bei dem Titelbild handelt es sich um ein Ölgemälde von seinem langjährigen Freund Leo Pasching. Es zeigt den kleinen Wohnort Bösendürnbach, welcher umgeben von Wald, Weingärten und Feldern in einer Talmulde liegt. Die gelungenen Zeichnungen im Buch stammen von dem selben Künstler und ergänzen die Gedichte auf originelle Weise.