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Ein Roman

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Ingeborg Kaiser, die mit dem Roman „Die Ermittlung über Bork“ bereits ein eindrückliches Zeugnis über das monotone Schicksal einer Hausfrau vorgelegt hat, geht diesmal noch weiter: Ohne mit feministischen Vokabeln aufzuwarten – schliesslich sind zwei Menschen beteiligt, wenn Ehe beschlossen wird -, stellt sie gnadenlos jene erbärmliche Existenz bloss, die heute von vielen gelebt wird; versichert ist alles, nur Freude kommt niemals auf. Die Menschen erkalten, bevor die Spanne Zeit abläuft, die jede und jeder von uns hat. „Die Puppenfrau“ könnte manche „Eingeeiste“ zum Ausstieg bewegen. „Es ist ein Buch entstanden, das ganz aus dieser Zeit, aus ihrer Literatur der Kältemetaphorik hervorgeht, aber weiter reicht, weil es – zwar wissend um die Trauer – dennoch den Bannspruch gegen drohende Eiszeiten auszusprechen wagt.“ (NZZ)