Osmanische Fliesen in Istanbul
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, von Sultanen, von Angehörigen des Hauses Osman und von hohen Würdenträgern zahlreiche Bauwerke gestiftet. Vor allem Moschee, aber auch Mausoleen und Palastbauten, viele geplant vom Hofarchitekten SINAN, wurden mit Tausenden von Fliesen ausgeschmückt. Herstellungsort der Wandkeramik war IZNIK in Westanatolien, wo aufbauend auf das Töpferhandwerk der Seldschuken und mit Hilfe persischer Meister das Zentrum osmanischer Keramikproduktion entstanden war. Man fertigte dort eine hochwertige Quarzfritte-Keramik, die sich von der Mitte des 16. Jh. an durch ein brillantes Korallenrot und einen Blüten- und Blumendekor mit Bevorzugung der Tulpe auszeichnet. Die Kacheln weisen daneben traditionelle, zum Teil aus Ostasien stammende, Motive auf und sind vielfach mit arabischer Schriftkunst dekoriert. Nach einer Phase des Niedergangs im 17. Jh. erloschen Anfang des 18. Jh. die Brennöfen in Iznik. Damit endete die Ära der Versorgung Istanbuls mit guter Wandkeramik.
Der Band enthält einen Einführungstext mit ausführlicher Darstellung der Entwicklung des osmanischen Hofstils, mit Ausführungen zur Fliesenherstellung und mit Erklärungen der Dekor-Motive. In einem Hauptteil werden die bedeutendsten Gebäude mit Fliesendekoration einzeln vorgestellt. Neben Moscheen, darunter die berühmte Blaue Moschee und die reich ausgeschmückte Rüstem Pasa Moschee, sind es Grabbauten und besonders der Sultanspalast die eingehend besprochen werden. Im Topkapi-Palast wiederum gilt das Hauptinteresse dem Haremstrakt.
- Veröffentlicht am Montag 28. September 2009 von Ohetaler Verlag
- ISBN: 9783941457188
- 257 Seiten
- Genre: Kunst, Literatur, Sachbücher, Sonstiges