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Kulturgeschichte des Reisekoffers

von

„Reisen – ist das wahre Leben in der ganzen Bedeutung des Wortes; ist Versinken der Vergangenheit und das Nichtahnen der Zukunft, weil die Gegenwart herrscht.“ Der Koffer – so möchte man den Worten Alexandre Dumas‘ hinzufügen -ist der Inbegriff des Reisens. Ein Gegenstand, der Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges in sich vereint. Er ist Objekt des Aufbruchs und des Übergangs, Bindeglied zwischen geographischen und ideellen Räumen, zwischen Städten und Ländern, zwischen Erinnerung, Traum und Wirklichkeit. Die Autorin betrachtet verschiedenste Behältnisse in ihren jeweiligen zeit- beziehungsweise kulturgeschichtlichen Zusammenhängen und untersucht sie als Spiegel derselben. Über einen Zeitraum von zwei Jahrhunderten ist dargelegt, wie sich Kofferformen im Zuge der Veränderungen im Transportwesen modifizieren und welchen Wandlungen dadurch in der Handhabung bedingt sind. Doch stehen weniger funktionale Aspekte im Mittelpunkt der Betrachtung als vielmehr die individuellen und gesellschaftlichen Bedeutungsmomente, das Verhältnis zwischen Reisenden und ihren jeweiligen Utensilien. Während Gesindetruhen beispielsweise in ihrem Innern den nahezu einzigen Besitz von Mägden und Knechten bargen und Verkörperungen einer notgedrungenen Wanderschaft waren, trugen Schrankkoffer und bürgerliche Gepäckstücke den materiellen Wohlstand ihrer Besitzer nach außen.