Panchatantra

Perlen indischer Lebensweisheit

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Das Pancatantra diente im indo-persischen Kulturgebiet der Erziehung der Prinzen. Durch seine erzählerische Struktur regt es den Leser an, sich emotional zu beteiligen und einen unbewusst vorgegebenen Wertekanon zu erkennen. Bereits zwischen dem zweiten Jahrhundert vor bis dem zweiten Jahrhundert nach Chr. entstand in Nordindien ein Werk, die Manusmriti („Gesetze des Manu“), das die Moral aus der Sicht der Brahmanen beschreibt und als Leitfaden für hinduistische Herrscher und Politiker, sowie Vorschriften zum Dharma („richtiges“ Verhalten) verfasst wurde. Im Gegensatz zu diesem, recht trockenen und an den Hinduismus gebundenen Werk, ist das Pancatantra ein religionsübergreifendes, beinahe weltliches moralisches Werk. Das erklärt auch seine intensive Verbreitung in allen Religionen und und später auch in islamischen Kulturkreisen, wobei Werke wie das Manusmriti und andere vedische Schriften rein indische Angelegenheiten blieben.