Panik im Schtetl

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Neben Perez und Mendele gilt Scholem Alejchem als einer der drei klassischen Literaten der jiddischen Literatur. Mit seinen Erzählungen über die osteuropäischen Dorf-Juden leistet er einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung der jiddischen Kultur. Im Fokus stehen bei Alejchem immer die ‚kleinen Leute‘, das jüdische Volk. So auch in dem hier in neuer, herrlich frischer Übersetzung von Gernot Jonas vorliegenden ‚Panik im Schtetl‘: Immer wenn Sejdel, Sohn des Reb Schaje, den Schtetl-Bewohnern die Neuigkeiten aus der ‚Welt da draußen‘ aus der Zeitung vorliest, kommt der Alltag der Bewohner auf haarsträubende, amüsante und auch erschreckende Weise zum Erliegen, Überreaktionen und -interpretationen stehen auf der Tagesordnung. Alejchem baut eine unnachahmliche Nähe zu den Schtetl-Bewohnern und somit zum ‚einfachen Volk‘ auf, sodass der Leser sich selbst als Teil dieser drolligen und zugleich vom jüdischen Volksschmerz geprägten Gemeinschaft wahrnimmt.