Politische Parteien gibt es seit etwa einhundertfünfzig Jahren. Obwohl sie niemals einen hohen Organisationsgrad erreichen konnten, haben sie doch die alte Bundesrepublik solide geleitet. Verlieren sie angesichts neuer Herausforderungen wie den Zusammenschluss Europas und der globalen Völkerwanderungen ihre Gestaltungskraft? Heißt es jetzt: „Parteienstaat ade?“
Prof. Jürgen Dittberner analysiert in seinem Buch alle relevanten politischen Parteien in der Bundesrepublik. Diese haben ihre „Legenden“ weitgehend verloren und büßen fortlaufend Mitglieder ein. Die „Partei der Nichtwähler“ wächst auf dem Boden allgemeiner Parteienverdrossenheit. Immer mehr Bürger verlieren den Glauben an die Problemlösungskompetenz der politischen Parteien. Doch diese ignorieren die Nichtwähler und nehmen trotz abnehmender Wahlbeteiligungen sämtliche Parlamentssitze ein und führen sich auch ansonsten als „Scheinriesen“ auf. Erlischt der Parteienstaat, so deswegen, weil die Parteien sich mehr und mehr über das Volk erheben statt es — ihrer Bestimung entsprechend — zu repräsentieren.
- Veröffentlicht am Sonntag 20. Dezember 2015 von Logos Berlin
- ISBN: 9783832541408
- 144 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft