wie gesagt: das klingt nach Wiedererkennung, nach Schema. Nicht so bei Hahn. Hahns Texte stellen keine dienstfertigen Wiederholungen her. Sie sind dem Gestus der Gegen-Wart verpflichtet. Die Warte: ein Aussichtsturm. Der Wart: der Hüter. Und Gegen? Wogegen steht ein Moment? Doch wieder nur gegen einen anderen, einen nächsten. Und der reibt am vorigen. Am kommenden. Und der wieder am vorvorigen. Oder übernächsten. Bis dass die (poetischen) Funken sprühen. Wie gesagt: Zyklen. Hahns Texte sind „stills“. Kleine Aussichtstürme, die sich der Sprache verschrieben haben. Sie gehen auf, verfließen in der Idylle der Druckerschwärze, um sich gleichzeitig dagegen zu sperren. Gegen-Warts-Literatur, wie gesagt.
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Passagen
- ISBN: 9783851657210
- 120 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Lyrik