Pegasus und Flügelschwein.

Gedichte

von

Als echter Humorist weiß sich Joachim Klinger den Großen dieser Gattung ehrfurchtsvoll verpflichtet, doch verbeugt er sich stets ein wenig respektlos vor ihnen. Längst hat er Morgenstern und Ringelnatz ein munteres Nachleben angedichtet, und in seinem neuen Buch imaginiert er unversehens Wilhelm Buschs Geburtstag, der von seinen erfundenen Gestalten bevölkert wird: von Lehrer Lämpel bis Vetter Franz – alle feiern sie ihren Erfinder.
Mit größter Selbstverständlichkeit zeigt Joachim Klinger, daß Humor und Tiefsinn stets verschwistert sind. Und neben wunderbaren Gedichten etwa auf den Rollmops oder die ‚Tagigall‘ finden sich Anklänge an Märchenmotive und augenzwinkernde Vierzeiler, die Goethes Alltag pointieren, ebenso wie nachdenkliche Meditationen über das Alter. Am Ende wählt sich der humoristisch gestimmte Dichter, von Pegasus allzu ungestüm fortgerissen, das ‚Flügelschwein‘ zum Wappentier und bezeugt damit einmal mehr seine Verwandtschaft mit jenen, die – wie Ringelnatz – ihr Weihnachtsfest
mit einem Pinguin zuzubringen pflegen.