Perlen in Fetzen

von

Lyrik als organischer Überlebensmechanismus, als notwendiger Weg, aus seelischen Verfinsterungen Sinn zu schlagen, Jahre an Tränen, Blut, Schweiß und Sperma in adäquate Form zu gießen. PERLEN IN FETZEN pumpt auf mitunter anachronistisch anzusehende Art Blut zurück in ein erblasstes Genre, das sich heute vorwiegend durch Rhythmus-, Reim- und Reizlosigkeit auszuzeichnen scheint.
Konzeptionell arrangierte Kapitel illustrieren einen gut zehnjährigen Abstieg in die von einem autoimmunerkrankt anmutendem Gehirn gesponnenen Höllenkreise voller Isolation, Illusion, Desillusion und Obsession. Lebenssehnsucht und Todessehnsucht, zwei Seiten derselben Medaille, kreuzen die Schwerter auf dem Schlachtfeld eines süchtigen Herzens im kalten Entzug.
PERLEN IN FETZEN ist ein radikales, vernarbtes Erstlingswerk und gibt Zeugnis einer solitären Existenz und existenzieller Verzweiflung aus homosexueller, hoffnungslos romantischer Perspektive.