Perspektiven der Aufklärung

Wolffs zweiter Aufenthalt in Halle (1740–1754)

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Die vorliegende Studie bietet eine Darstellung der Rückberufung Christian Wolffs nach Halle und seiner sich daran anschließenden Forschungs- und Lehrtätigkeit. Sie gibt eine Einführung in Wolffs Theorie der Menschenrechte, die historisch bedeutsam war und ist, aber in der Geschichte der politischen Ideen viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren hat, wenn man sie mit der Rezeption der entsprechenden Theorien von Locke, Montesquieu und Rousseau vergleicht. Behandelt wird außerdem die kontraktualistische Staatstheorie Wolffs, in der dem Volk in aller Deutlichkeit die höchste Verantwortung für die zu wählende Staatsform übertragen wird. Damit öffnet sie einen Weg zur Vorbereitung des modernen demokratischen Rechtsstaates. Was Wolffs Lehrtätigkeit in Halle von 1740 bis 1754 angeht, so wird zum einen das Vorurteil korrigiert, Wolff sei schlechterdings gescheitert, zum anderen aber werden die geistesgeschichtlichen Gründe benannt, die dazu führten, dass es um Wolff ruhiger geworden war. Abgerundet wird der Beitrag durch ein erstmals vollständig publiziertes Verzeichnis von Wolffs Kollegien, das der heutigen Forschung als bequeme Handreichung dienen kann.