Philosophische Lichtblicke

"Wer hinter die Puppenbühne geht, sieht die Drähte"

von

„Die überraschendste Entdeckung … ist die Bekanntschaft mit dem Denker und Grübler, mit dem Philosophen Wilhelm Busch. Man erfährt mit Staunen, dass der Verfasser der erheiternden Bildergeschichten … mit Leidenschaft und Ausdauer ‚an den Grenzen des Unfassbaren herumduselte’… Er fühlte schmerzlich das Verhaftetsein alles Denkens im Diesseitigen… Aber diese Erkenntnis, dass man ‚mit dem philosophischen Ballon nicht über die irdische Atmosphäre hinaufsteigen kann’ … führt ihn dazu, sich auf andere Kräfte im Menschen zu verlassen, mit denen weiter zu kommen ist als mit der noch so hochwohlweisen Vernunft.“ [Hans Balzer, in „Wilhelm Buschs Buch des Lebens“, S. 255f]:

Diese „überraschendste Entdeckung“ belegen die „Philosophischen Lichtblicke“, eine Sammlung der philosophischen Einsichten Wilhelm Buschs. „Lichtblicke“ sind es einerseits, weil sie ein Licht auf so manchen undurchsichtigen Lebens- und Denkzusammenhang werfen, andererseits, weil sie dunkle Stimmungen auf unerwartete Weise „auflichten“ können. Mancher Leser mag zwar eher befürchten, dass sein Vergnügen an den lustigen Bildergeschichten geschmälert wird, wenn man ihrem Verfasser philosophischen Tiefsinn unterstellt. Doch auch die „Bekanntschaft mit dem Philosophen Wilhelm Busch“ trägt zum Vergnügen an seinen Bildergeschichten bei. Der Leser freut sich über den Kontrast zwischen der „hohen Philosophie“ und den „niedrigen Scherzen“, und ist überrascht, dass keines das andere stört. Im Gegenteil: Beide erhellen einander.