Im Jahr 2008 feierte der Zoologische Garten Leipzig sein 130 jähriges Bestehen. Seit dem erschienen unzählige Beiträge und Schriften. Waren es die Gründerjahre mit den vielen kleinen und großen Schwierigkeiten, die geistig kulturellen Verpflichtungen den Belangen der Bürger Rechnung zu tragen, oder jene baulichen Konzepte welche Meilensteine im tiergärtnerischen Sinne darstellten. Gehen wir vom Namen „Zoologischer Garten Leipzig“ aus, so wird deutlich, dass hier die Zoologie und die Gartenkunst mit ihren schmückenden Elementen eine Einheit bilden. In kaum einem anderen Zoo gelang es diese Einheit so vortrefflich umzusetzen. Das Tier als Forschungs- und Anschauungsobjekt, eingebettet in eine Anlage im barockähnlichen Gartenstil und ausgestaltet mit Plastiken und Skulpturen, ergibt eine Besonderheit. Haupt-initiator Dr. Johannes Gebbing, zweiter Zoodirektor von 1910-1935 vervollständigte den Zoo. Er gliederte diesen in seine drei Hauptachsen und belegte jene mit Gebäuden und Elementen der damaligen so typischen Klinkerbauweise. Rückenhalt und das Gespür für die Kunst fand Dr. Johannes Gebbing im Stadtbaurat Dr. Bühring und Max Selinger ein begeisterter Freund des Tierstudiums der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. Ein charakteristisches Merkmal der damaligen Zeit für Gärten im Barockstil, neben seiner exakten Gliederung war die Ausgestaltung der Anlagen mit Kunstwerken namhafter Personen. Im Zoologischen Garten Leipzig finden Namen wie Max Klinger, Hellmuth Chemnitz oder Hans–Joachim Förster um nur einige zu nennen große Beachtung. Mit ihren Arbeiten bereichern sie heute noch das Gesamtbild. Bevor wir uns den Plastiken und Skulpturen im Einzelnen zu wenden sei angemerkt, dass es sich hierbei ausschließlich um Werke im öffentlichen Raum handelt. Der Vollständigkeithalber muss noch hinzugefügt werden, dass einige schöne Plastiken in den Wirren der Kriegstage, den Plünderungen und der mutwilligen Beschädigung zum Opfer fielen. Die heute noch verbliebenen Objekte im Garten sind für Jedermann zugänglich. Man darf sie berühren, sich mit ihnen ablichten lassen oder erfurchtsam vor ihnen verweilen. Sehen Sie liebe Leser diesen kleinen Katalog nicht als ein Kunstwissenschaftliches Gesamtwerk, viel mehr soll er Ihnen einen Einblick in die Vielfalt der Plastiken und Skulpturen im Zoo Leipzig und einen Überblick über das Tier in der Kunst geben. Bildhafte Tafeln, Reliefs an Gebäuden und kunstvoll gestaltete Spielgeräte aus Holz konnten in diesen Nachschlagewerk noch keine Berücksichtigung finden. Sie werden zu Einen späteren Zeitpunkt ins rechte Licht gerückt. Mit interessanten Geschichten, Episoden und Besonderheiten möchte ich Sie auf Ihrem Rundgang begleiten und herzlich willkommen heißen.
- Veröffentlicht am Dienstag 22. März 2011 von winterwork
- ISBN: 9783942693899
- 96 Seiten
- Genre: Kunst, Taschenbuch